Dieser steht am Kayher Sträßle nahe bei der Kaiserlinde.
Position:
Dieser Baum stand lange Zeit von anderen Bäumen dicht umgeben, deshalb ist der Stamm weitgehend kahl.
Er wurde erst in jüngerer Zeit (ca. 2007) freigestellt. An seinem Stamm ist die oben gezeigte Infotafel angebracht.
Geschichte der Mammutbäume in Württemberg
König Wilhelm I. von Württemberg hörte 1864 von den mächtigen Bäumen und ließ ein Pfund Samen beschaffen und in den Gewächshäusern der Wilhelma in Stuttgart aussäen.
Bereits 1865/66 wurden die noch kleinen Topfpflanzen an die Forstmeister der Staatswaldungen verteilt und etwa ab 1868 an möglichst
verschiedenartigen Standorten auf verschiedene Böden verpflanzt.
Im Schönbuch gibt es darüber hinaus auch eine große Anzahl später angepflanzter Mammutbäume.
Foto: 2005-04-15
Foto: 2008-04-30
Standort
Am Südhang des Schönbuchs am Schweinhag, auf einer freien Fläche etwas abseits der Straße von Hagelloch nach Schloss Hohenentringen.
Position:
Hier stehen auf einer Freifläche drei Mammutbäume. Diese standen wohl immer frei und zeigen deshalb eine andere,
mehr kegelförmige Wuchsform. Ihr Stammdurchmesser (Umfang zwischen 4,10 m und 5,50 m) ist ähnlich den anderen 1868/69 gepflanzten Mammutbäumen im Schönbuch, sie sind jedoch bei weitem nicht so hoch.
Geschichte Fortsetzung
Bei der Pflanzaktion von 1868/69 sollen 5000 bis 6000 Bäumchen
angepflanzt worden sein von denen heute noch etwa 275 Bäume, über ganz Württemberg verteilt, vorhanden sind.
Ein recht bekannter davon steht auf dem Marktplatz in Freudenstadt.
Viele der jungen Bäumchen sind jedoch in dem kalten Winter 1879/80 erfroren. Daraus ist zu schließen, dass der Mammutbaum
zumindest für das damals hier herrschende Klima nicht geeignet war.
Der Mammutbaum ist in einem recht eng begrenzten Gebiet der Sierra Nevada in Kalifornien beheimatet. Dort entdeckte 1852 der Engländer Augustus Dowd den Mammutbaum.
Heute sind auch frühere Berichte über diese Bäume bekannt die aber seinerzeit keine Publizität erlangten.
Foto: 2004-03-13
Standort
Auf dem Betzenberg am Dettenhäuser Weg.
Position:
Er soll fast 50 m hoch sein und ist damit der höchste Baum im Schönbuch.
Der Name
Im Jahr 1853 gelangte Samen und Präparate nach England worauf der englische Botaniker John Lindlay eine erste wissenschaftliche
Beschreibung vornahm und den Namen Wellingtonia gigantea festlegte.
Dieses ur-amerikanische Gewächs nach einem englischen General zu nennen, erschien den Amerikanern als eine postkoloniale Frechheit.
Sie rächten sich indem der amerikanische Botaniker Winslow 1854 den Namen Washingtonia californica vergab.
(Es gibt noch weitere Synonyme.) Dieses Problem blieb lange Zeit ungelöst bis der Biologe John Buchholz 1939 darlegte,
dass diese und auch andere Bezeichnungen nach den geltenden wissenschaftlichen Namenskonventionen ungültig sind und den Namen
Sequoiadendron giganteum vorschlug, welcher sich in der Folgezeit allgemein durchsetzte.
Foto: 2004-03-13
Standort
Diese drei stehen auch auf dem Betzenberg am Grillplatz beim Weißen Häusle.
Position:
Der deutsche Name
Die hier benutzte Bezeichnung Mammutbaum ist eigentlich ungenau, es gibt ja noch andere Arten von Mammutbäumen.
Es handelt sich wie schon gesagt um Sequoiadendron giganteum; deutsche Namen dafür sind
Riesenmammutbaum, Berg-Mammutbaum oder eben auch Wellingtonie. In der offiziellen Schönbuch-Karte sind verschiedene Standorte mit Wellingtonien ausgezeichnet.
Foto: 2008-03-07
Standort
Am Sohlweg.
Position:
Es gibt sogar eine Mammutbaumallee im Schönbuch … na schön, es ist nur eine halbe Allee,
denn die Bäume stehen nur auf einer Seite des Weges.
Ich habe dort 21 Stämme gezählt mit Stammumfang von 2,30 m bis 3,40 m,
die Bäume stammen also sicherlich nicht aus der Pflanzaktion von 1868/69 sondern wurden später gepflanzt.
Wann und aus welchem Grund sie gepflanzt wurden, ist mir leider nicht bekannt.
Es gibt eine weitere noch wesentlich jüngere Pflanzung auf dem Steingart am Futterbuchenweg,
nahe der Königlichen Jagdhütte. Dort habe ich 13 Bäume mit Stammumfang unter 2 m gefunden.
Auch da kann ich nichts zu Pflanzzeit sagen.
Wer etwas dazu beitragen kann und möchte, bitte Post an mich .
Am Steinigen Weg Ecke Schnapsallee, gegenüber vom Forstbetriebshof.
Position:
Dem ist wohl ein Unglück zugestoßen, wahrscheinlich ein Blitzschlag, das hat ihn seine Krone gekostet.
Aber er hat nicht aufgegeben, er ließ sich einfach eine neue Krone wachsen. 20 Jahre nach dem Unglück ist es ihm nicht mehr anzusehen.
Bemerkungen
Die Stämme zeigen immer ihre schöne rötliche Farbe. Bewuchs mit Moos oder Pilzen gibt es nicht,
lediglich in Bodennähe ist leichter Algenbewuchs zu erkennen. Auch Ihre charakteristische Krone finde ich sehr schön,
wenn sie nicht gerade durch Unwetter zerstört wurde. Mammutbäume sind natürlich der Gefahr des Blitzschlags besonders ausgesetzt,
weil sie alle anderen Bäume überragen.
Bemerkenswert ist die Holzmasse. Kein einheimischer Baum erreicht im Alter von 150 Jahren einen Stammumfang von mehr als drei Metern.
So finde ich es erstaunlich, dass anscheinend nirgends in Europa ein ernsthafter Versuch der forstwirtschaftlichen Nutzung gemacht wurde.
Das Holz soll sehr gut und dauerhaft sein und resistent gegen Termiten. Die letzte Eigenschaft ist hier aber wohl weniger gesucht.